„Respect Me, Respect You?.. oder?“ Das interaktive Theaterstück an der Mittelschule Holderhecke Bergrheinfeld

Höflichkeit, Anerkennung, Achtung, Fairness, Toleranz und Vorsicht sind nur einige Inhalte, die gegenseitigen Respekt widerspiegeln. Respekt kann auf verschiedenen Ebenen und Konstellationen, wie in der Schule, bei Freunden und Familie, gezeigt werden. Der Sozialraum der Schüler*innen bietet hier einige Anknüpfungspunkte.

Das interaktive Theaterstück „Respect Me, Respect You?..Oder?“ von Dirk Bayer wurde am 14.11.2022 zunächst in den 5. und 6. Jahrgangsstufen und am 18.11.2022 in den Klassen 8M und 8G aufgeführt. Hierbei agierte der Theaterpädagoge und Schauspieler Dirk Bayer und seine Kollegin Eva zum Thema Respekt und Sozialkompetenzförderung mit den Schüler*innen. Inhaltlich wird die Stärkung der Sozialkompetenz, insbesondere hinsichtlich der Wahrnehmung und Erbringung von Respekt gegenüber Mitschüler*innen und Lehrkräften gefördert und gefordert. Das aktive Handeln bzw. die Handlungsmöglichkeiten in Alltagssituationen wurden gemeinsam mit den Schüler*innen dargestellt und diskutiert. Dies schaffte eine Basis für den weiteren Austausch zwischen Lehrer*innen und Schüler*innen.

Den Schüler*innen soll durch das Theaterspiel ein aktiver Weg im respektvollen Umgang miteinander und die Schärfung der Sensibilisierung gegenüber Formen von Respektlosigkeit, Diskriminierung und Abwertung gezeigt werden, um somit ein gewaltfreieres Miteinander zu ermöglichen.

Begleitet und organisiert wurde das interaktive Theaterstück von der Jugendsozialarbeiterin an Schulen (kurz JaS) Sabine Korda, die an der Mittelschule Bergrheinfeld tätig ist, sowie beteiligten Lehrkräften. Hierbei handelt es sich um ein Angebot seitens der Kommunalen Jugendarbeit des Landkreis Schweinfurt.

Für die teilnehmenden Schüler*innen bot das interaktive Theaterstück einen differenzierten Einblick in das Thema Respekt und Respektlosigkeit. Nach Aussagen der Schüler*innen lernten diese die Thematik auf eine andere Weise kennen. So ergaben sich im Nachgespräch folgende Aussagen:

„Es hat sich gelohnt, dafür Geld auszugeben, weil ich  z. B. gelernt habe, dass man Angst und Respekt oft vertauscht“, „Ich fand es gut, weil sie sich in die heutige Jugend so gut reinversetzt haben, dadurch wurde es realistisch, oder „Ich fand es gut, dass die Schule so etwas anbietet. Man hat gelernt, dass man keine Mutproben braucht um Freunde zu finden.“

Unterschiedliche Meinungen, Bedürfnisse und Missverständnisse, aber auch Machtverhältnisse, Zugehörigkeitswünsche und der Wunsch nach Anerkennung können nach Angaben der Schüler*innen zu respektlosen Verhalten und Mobbing führen. Auch das Thema Social Media, sowie Streaming- und Fernsehdienste wurden als Vorbilder und Beispiele herangezogen. Die Schüler*innen werden somit nicht nur in der Schule, sondern auch im Umgang mit Familienmitgliedern und dem Freundeskreis mit den Themen Respekt und Respektlosigkeit konfrontiert und erleben und erlernen auf verschiedenen Arten mit Konflikten umzugehen.

Aber wie genau löst man nun Konflikte, die oftmals in respektlosen Umgang enden oder begründet liegen? Die Schüler*innen haben hier einige Möglichkeiten der Lösungen herausgearbeitet, die zum Beispiel aus Kompromissen, gemeinschaftlichem Interagieren und füreinander Einstehen bzw. dem Einschreiten bestanden. Die Lösungsvorschläge beruhten unter anderem auf Kompromisse eingehen, Höflichkeit, Gemeinschaftlichkeit, Akzeptanz, aber manchmal auch auf eine gewisse Art von Ignoranz und Distanz halten.

Das Thema Respekt im Einklang mit Antidiskriminierung und Toleranz steht im größeren Zusammenhang mit der an der Mittelschule Bergrheinfeld „Anti-Mobbing“ Thematik. Das interaktive Theaterstück konnte hier gute Einblicke in eine andere Sichtweise des Verhaltens der Schüler*innen geben. Dies regt somit zum Um – und Nachdenken an. Des Weiteren können die dargestellten Szenen Gesprächspunkte und einen weiteren Austausch mit Lehrkräften, sowie der JaS bieten. So wird das Thema Respekt und Mobbing direkt thematisiert und gleichzeitig Hilfestellungen geboten.

Um das Thema nachhaltig zu gestalten, müssen alle beteiligten Parteien, also Schüler*innen, Schule, Freunde und Familie gemeinschaftliche Werte vertreten und repräsentieren und das Thema Respekt als auch Mobbing immer wieder thematisieren und Präsenz zeigen, denn nur so lernen junge Menschen, dass Schule und alle anderen Beteiligten das Thema Respekt als ein wichtiges Thema erachten.